Berufsgemeinschaften der Pfarrhaushälterinnen

Fortbildungstage der Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen
- Landesverband Bayern vom 4. Bis 7. November 2024

Aus 6 verschiedenen bayerischen Diözesen trafen sich 25 Pfarrhaushälterinnen und 2 Priester zu den jährlichen Fortbildungstagen auf dem Petersberg, der Landvolkshochschule der Erzdiözese München-Freising.
Nach einer Ankommrunde bei Kaffee und Kuchen begrüßten uns die Landesvorsitzende Luise Mai und deren Stellvertreterin Renate Bösl in einem großen lichtdurchfluteten Raum.
Unsere Kollegin Anna Schrauth aus dem Bistum Eichstätt hatte alles vorbereitet für einen fröhlichen Bastelnachmittag. Es entstanden kleine Kunstwerke aus Holz – Sterne, Kripperl und so manches mehr.
Am nächsten Morgen durften wir Maria Magdalena begegnen. Frau Dr. Hildegard Gosebrink, Leiterin der Frauenseelsorge der Freisinger Bischofskonferenz referierte über diese Frau im Neuen Testament. Die Zusammenhänge über Maria aus Magdala, die Erstverkünderin der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus und Apostelin der Apostel haben uns alle aufhorchen lassen. Im Laufe der Kirchen- und Kunstgeschichte wurden 4 verschiedene Frauen im Neuen Testament und darüber hinaus in ihrer Person zusammengefasst. Zur eigentlichen Maria Magdalena, die nach dem Zeugnis der Evangelien von sieben Dämonen geheilt worden ist, dann zusammen mit anderen Frauen in der Nachfolge Jesu war und zur Zeugin von Kreuzigung und Auferstehung Jesu wurde, kamen hinzu die namenlose Sünderin und Maria, die Schwester des Lazarus und Maria aus Ägypten, eine Wüstenmutter aus der Antike. So ist ein verzerrtes Bild über die Apostelin Maria Magdalena entstanden, waa für manche, die das traditionelle Bild vor Augen haben, ganz neu war. Ein wirklich spannender und lehrreicher Vormittag, den wir mit Frau Dr. Gosebrink verbringen durften.
Nach der Mittagspause fanden wir uns zum gemeinsamen Singen ein, das ich leiten durfte. Bei lustigen Lockerungsübungen haben wir erst einmal tief durchgeatmet und dann viele Lieder erklingen lassen. So manch eine, die meinte, sie könne nicht singen, hat in der Gemeinschaft viel Freude erfahren und die musikalische Sonne in sich aufgehen lassen.
Am Abend hat unser Passauer Geist. Beirat Alfons Eiber, der auch an diesem Tag Geburtstag hatte, einen schönen Gottesdienst in der romanischen Basilika mit uns gefeiert. Er hat die Texte vom Fest Maria Magdalena am 22. Juli gewählt und so die Verbindung zum Vormittag hergestellt. In seiner Predigt hat er gezeigt, was diese Frau auch uns Pfarrhaushälterinnen heute zu sagen hat. Wie Maria von Magdala dürfen auch wir für so manchen, der ins Pfarrhaus kommt, eine erste Zeugin Jesu Christi sein. Dies ist wahrhaft eine Berufung. Dafür dürfen die Priester dankbar sein, die heute noch eine Hausfrau, in welcher Form auch immer, ob Ganz- oder Teilzeit, ob im Pfarrhaus wohnend oder von ihrer Familie her zur Arbeit kommend, an ihrer Seite haben. Dabei geht es nicht nur um das Lebensnotwendige im Haushalt, sondern auch um so manches Bereichernde darüber hinaus. Außerdem erklärte unser Geistl. Beirat die Kirche mit ihren Fresken, die u.a. Petrus und Paulus in ihrem Martyrium zeigten (auch mit 3 Frauen, die Zeuginnen davon waren - wie bei Jesus), sowie die Seitenapsiden mit dem hl. Martin und dem hl. Benedikt. Wir schätzen uns glücklich in unseren Reihen Theresia Freudenstein als Organistin zu haben. Sie gestaltete den Gottesdienst kunstvoll musikalisch.
Am Mittwoch stand ein Ausflug nach München auf dem Programm. Frau Irmgard Huber, Fachbereichsleiterin der Frauenseelsorge München, führte uns durch die Stadt und zeigte uns verschiedene Kirchen und Glückspunkte auf dem Weg. In der neuen Hauptsynagoge der Israelitischen Kultusgemeinde erhielte wir eine exzellente Führung und durften so Kultgegenstände des Judentums kennen lernen und einige Geschichten aus der jüdischen Gemeinde erfahren. Bevor es mit der S-Bahn wieder zurückging auf den Petersberg, erlebten wir in einer abschließenden Führung den Liebfrauendom ganz neu als Kirche für die Bedrängten, die sie von Anfang an war.
Am letzten Morgen erhielten wir dann noch einen Vortrag über Lebensmittel-Kennzeichnung. Elisa Neutatz, die Referentin vom Verbraucher-Service Bayern hat uns so einiges näher gebracht zu diesem Thema. Übrigens – die Verpflegung war in unserem Tagungshaus jeden Tag hervorragend – und abends klangen die Tage dann in geselliger Runde bei Bier und Wein und anderen Getränken aus. Manche spielten Karten oder dgl., andere ratschten oder strickten, bis die Müdigkeit uns erfüllt in die Nachtruhe geleiten lies.
Ein großer Dank gilt den Verantwortlichen für die gelungen reichhaltigen Tage, und der Segen, den uns Pfarrer Eiber als Reisesegen spendete, möge nun bis ins neue Jahr wirken, wenn es wieder heißt: Auf zu den Bildungstagen des Landesverbands der
Pfarrhaushälterinnen.

Ursula Schmidt, Diözesanvorsitzende Passau

­